Ranzenpost 4: Erntekrone

SEPTEMBERMORGEN
Im Nebel ruhet noch die Welt,
Noch träumen Wald und Wiesen:
Bald siehst du, wenn der Schleier fällt,
Den blauen Himmel unverstellt,
Herbstkräftig die gedämpfte Welt
In warmem Golde fließen.

Eduard Mörike

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Liebe Schulgemeinschaft,

heute Vormittag wurde wie jedes Jahr im Herbst über dem Eingang zur Villa die Erntekrone befestigt.
Die Kinder aus den Klassen 3A und 3B haben im Lauf der Woche Gaben für den Ernte-Dank-Tisch mitgebracht und konnten diese während des Unterrichts an der im Gartenbau vorbereiteten Krone befestigen. Mit gemeinsamem Singen und Rezitieren eines Gedichtes wurde die üppig beladene Krone unter dem Vordach der Villa aufgehängt.

Erntedankfeste gab es bereits bei den alten Römern und Griechen. In der katholischen Kirche wurde das Erntedankfest zum ersten Mal im 3. Jahrhundert nach Christus erwähnt. Später wurde traditionellerweise die Erntekrone von den Schnittern dem Gutsherren mit der letzten Erntefuhre überbracht. Erste Nachweise dieser Tradition finden sich bereits im 19. Jahrhundert. Anfänglich war es nur eine größere Korngarbe, später auch ein Kranz. Eine kirchliche Segnung und ein Erntelied gehörten zur Übergabezeremonie, gefolgt von Feier und Tanz.

Erst im Jahr 1972 wurde durch die deutsche Bischofskonferenz festgelegt, dass das Erntedankfest am ersten Oktobersonntag gefeiert werden soll. In der evangelischen Kirche kann das Erntedankfest übrigens auch früher stattfinden, nämlich am ersten Sonntag nach dem Michaelitag, dem 29. September.

Auch manche Volksfeste gehen auf das Erntedankfest zurück. Auf dem Cannstatter Wasen erinnert die reich geschmückte blaue Fruchtsäule an diesen Ursprung.

Wir wünschen Ihnen ein herbstlich-gemütliches Wochenende und viel Freude beim Betrachten der Impressionen!

Sabine Romann & Christian Sommerlad
(Öffentlichkeitsarbeit)