Präventions- und Schutzkonzept
Bericht aus der Arbeit der Kindeswohlbeauftragten
Das Präventions- und Schutzkonzept der Schule fußt ursprünglich auf der Vereinbarung zum Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung, die von Schul- und Kindertageseinrichtungsträgern mit den jeweils zuständigen örtlichen Jugendämtern in Baden-Württemberg geschlossen wurden. Die Entwicklung dieser Vereinbarungen (gemäß § 8a SGB VIII) wurde über die kvjs (Kommunalverband Jugend und Soziales in Baden-Württemberg) in unserem Bundesland vorangetrieben.
Im Zuge dessen wurden Kindeswohlbeauftragte benannt, dies sind derzeit bei uns Frau Anke Karl (fortgebildete Fachkraft für Kinderschutz) für das Kollegium und Herr Reinhard Abendschein (Ansprechpartner des Trägers und aktiver Mitarbeiter), ein Berichtswesen in Richtung Jugendamt aufgebaut und gepflegt sowie eine Zusammenarbeit mit beratenden Stellen entwickelt.
Im Schuljahr 2021/2022 fasste die Mitgliederversammlung des Bundes der Freien Waldorfschulen den Entschluss, dass jede Schule ein Präventions- und Schutzkonzept nachweisen muss.
Der von uns Kindeswohlbeauftragten und dem Kollegium lange gehegte Wunsch, die bestehenden Leitlinien zu erneuern und zu verbessern, wurde deshalb in die Tat umgesetzt und die Schule reichte ihr Schutzkonzept beim Bund der Freien Waldorfschulen ein, um es als Grundlage für die inhaltliche Arbeit an der konkreten Umsetzung des Kinderschutzes und die dazu erforderliche kollegiale Fortbildung zu nutzen. Die langjährige Tradition unserer Schule auf den Gebieten Streitschlichtung und Mobbingintervention bietet überdies günstige Rahmenbedingungen für eine möglichst gelingende Prävention und den Schutz der Kinder und Jugendlichen.
Im Kollegium fanden 2023 zur jährlichen Information Lesungen und intensive redaktionelle Arbeiten statt, so dass das Schutzkonzept bereits verbessert werden konnte und nun auch in der inneren Schulöffentlichkeit seine Wirkung entfaltet. Freilich sind mit einem Präventions- und Schutzkonzept nicht alle Schwierigkeiten ausgeräumt und so wird es notwendig sein, regelmäßige Fortbildungen durchzuführen, Jahresschwerpunktthemen zu setzen und immer wieder Ergänzungen und Änderungen im Schutzkonzept einzupflegen, die sich aus den gesammelten Erfahrungen herauskristallisieren.
Die Vorstellung des Konzepts in den Elternabenden der ersten Klassen und im Elternlehrerrat hat begonnen. Die Gründung eines Arbeitskreises Schutzkonzept, der auch Elternvertreter, Elternvertreterinnen, Vertreterinnen und Vertreter der Schülerschaft miteinbezieht, ist geplant.
Altersangemessen sollen Wünsche, Vorstellungen und Bedürfnisse der Schüler und Schülerinnen sowie der Eltern für die Weiterentwicklung des Konzepts erhoben werden und die Schnittstellen des Konzepts mit den Aufgabengebieten all der bestehenden Kreise und Initiativen ermittelt werden, die sich mit den sozialen Bedingungen des Zusammenlebens an der Schule und in unseren Kindertageseinrichtungen beschäftigen.
Alle pädagogischen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Schule im Bestand und alle neu hinzukommenden Kollegen und Kolleginnen unterzeichnen eine Selbstverpflichtung zum Kindeswohl. Inhaltlich gliedert sich das Schutzkonzept u.a. in die Bereiche Prävention, Interventionsplan bei Verdacht auf Kindeswohlgefährdung, Partizipation, Definition der Ansprechstelle für Kindeswohl und Rehabilitation.
Die Beschäftigung mit Themen der Kindswohlgefährdung stellt für alle Beteiligten eine Herausforderung dar. Dass sie nicht immer zur Zufriedenheit aller Betroffenen führen kann, liegt in der Natur der Sache. Eine gemeinsame Aufarbeitung mit allen Beteiligten ist im Nachgang unabdingbar.
Als Beauftragte für das Kindeswohl gehen wir davon aus, dass wir mit der Vorlage des Konzepts die Grundlage für eine Bewusstsein bildende, entwicklungsfähige Struktur zum Wohle der Kinder und Jugendlichen gelegt haben, die bei kleineren und größeren Anlässen hilfreich für eine solide Bearbeitung ist und, was noch viel wichtiger ist, dabei hilft, dass diese Anlässe nach Möglichkeit gar nicht erst eintreten.
Anke Karl, Reinhard Abendschein
Schutzkonzept als PDF
* Zur besseren Lesbarkeit verwenden wir in diesem Text „Schüler“, „Kollegen“ und „Mitarbeiter“. Gemeint sind selbstverständlich immer alle Geschlechter.