Liebe Eltern unserer Schule,
wir erfahren derzeit Lebensumstände, die einen kaum aus dem Staunen kommen lassen. Die Situationen sind für alle ungewohnt, zum Teil schwer zu ertragen, zum Teil auch verunsichernd. Aus der Perspektive des Lehrers merken wir, wie sehr wir auf die inspirierende Anwesenheit, die ungeahnten Fragen und Gedanken unserer Schülerinnen und Schüler angewiesen sind, und wir erleben ganz neu, dass Lernen im Unterricht ganz wesentlich von der Begegnung mit bzw. der Beziehung zwischen Menschen abhängig ist.
Wir bekommen viele Rückmeldungen, dass der Fernunterricht stattfindet, aber auch, dass dies eher eine Notlösung sei. Dennoch bemühen wir uns, dies so gut wie möglich zu leisten. Kolleginnen und Kollegen der Schulleitungsebene und des Schulträgervereins kommunizieren regelmäßig miteinander, analysieren die Situation und bewerten sie. Dazu dienen Rückmeldungen der Kolleginnen und Kollegen, der Eltern und älteren Schülerinnen und Schüler.
Auch wir Lehrerinnen und Lehrer erleben, dass E-Mails und Telefonkonferenzen für den kollegialen Austausch, für die kollegiale Leitung einer Schule eher ein Notbehelf sind, doch erleben wir den festen Willen, die Bereitschaft und die Kraft aller Beteiligten die Schule durch diese krisenhafte Situation zu führen. Dazu gehört auch die Verbundenheit mit Ihnen, unserer Elternschaft.
Konstituierende Bedingung für die Aufnahme einer Freien Waldorfschulen in den Bund der Freien Waldorfschulen in Deutschland ist die Eltern-Lehrer-Trägerschaft. Wir bauen auf Sie, dass Sie die Schule weiter mittragen – jedes Elternhaus ist ja Mitglied im Trägerverein. Wir wollen aber auch niemanden von Ihnen, liebe Eltern, in der derzeitigen Situation verlieren. Einerseits sind wir auf die Elternbeiträge angewiesen, andererseits gehört es schon immer zu unseren Idealen, niemanden aus finanziellen Gründen nicht in die Schule aufzunehmen. Aus dem Kultusministerium liegt zudem die schriftliche Zusicherung der Fortzahlung der Landeszuschüsse vor. Das gleiche gilt für das Jugendamt, das die Finanzierung der Kindergärten zusichert.
Neben unserer Überzeugung, dass unsere Schulform zutiefst berechtigt ist, gibt es eben auch diese klaren Hinweise, dass schulische Normalität wieder einkehren soll. Wir wissen jetzt schon, dass manche von Ihnen beruflich unsichere Zeiten erleben, die auch finanzielle Schwierigkeiten nach sich ziehen werden.
Falls Sie jetzt in eine solche Situation geraten sollten, wenden Sie sich bitte an die Elternbeitragskommission, die mit Ihnen eine tragbare Lösung finden wird, dass Ihr Kind an der Schule bleiben kann. Frau Schildhauer, die die Anfragen entgegennimmt und koordiniert, erreichen Sie unter der E-Mail-Adresse virginia.schildhauer@fkws.de.
Gleichzeitig möchten wir Sie bitten von unabgesprochenen Rücklastschriften und Stornierungen der Schulbeiträge abzusehen, da sie hohe Gebühren nach sich ziehen und unsere Verwaltung im Schulbüro überlasten. Aufgrund der angeordneten Schließung des Horts hat der Trägerverein beschlossen, den betroffenen Eltern entgegenzukommen und die Essenskosten für den Monat April zu erlassen. Bei den Familien, die uns diesbezüglich eine Einzugsermächtigung erteilt haben wird diese seitens der Schule entsprechend geändert.
Bis jetzt zeigte sich unsere Schulgemeinschaft als eine solidarische Gemeinschaft, wir sind sicher, dass sie sich auch zukünftig als solche erweisen wird. In diesem Sinne wünschen wir uns gemeinsam Kraft die Zukunft zu meistern.
Herzlich grüßen
Johanna Mülleder und Martin Laude
(Schulleitung)
Für Fragen wenden Sie sich an schulleitung@fkws.de