Ranzenpost # 33

Liebe Eltern und Freunde unserer Schule,

am letzten Sonntag der Osterferien hieß es: Um 4.30 Uhr morgens am Stuttgarter Bahnhof, Gleis 10, bereit zur Abfahrt. Ankunft abends um 18.30 Uhr auf der Insel. Großartig: Im Zug wurde geplaudert, Karten gespielt, gelesen – alles analog. Denn Smartphones und Elektronik durften zu Hause bleiben. Eine erlebnisreiche Woche lag vor uns – der Klasse 7B, Ananda Wanderley, Hans-Peter Holtmann und mir.

Wie eine Kette von Perlen liegen die sieben ostfriesischen Inseln am Nordrand des Wattenmeers, 10 km vom Festland entfernt. Ihre Dünenlandschaft muss geschützt werden gegen die ständige Bedrohung durch Stürme und hohe Wellen.

Bei ihrer Arbeit in den Dünen war es Aufgabe der Schülerinnen und Schüler, Sandfangzäune zu errichten. Dazu gruben sie am Strand oder in Dünentälern lange Reihen von trockenen Reisigbüschen ein, eine Arbeit, die Kraft, aber auch Geschick erforderte. Wir pflanzten auch Strandhafer, der den Dünensand durch sein meterlanges Wurzelwerk zusammenhält. Von Einheimischen wurden die Jugendlichen fachlich angeleitet und ausführlich über den Küsten- und Umweltschutz informiert. Wir erfuhren unter anderem, dass die Inseln „wandern“: Gezeitenströmungen und starke Westwinde tragen den Sand am Westrand der Inseln allmählich ab und lagern ihn im Osten wieder an. So hat sich Spiekeroog im Lauf der letzten 200 Jahre um seine halbe Länge verschoben! Der Ort, der einmal in der Inselmitte lag, befindet sich jetzt im Westen der Insel.
Unsere umfangreiche und anspruchsvolle Arbeit besserte nebenbei auch die Reisekasse auf.

Das Quartier lag abseits der Ortschaft in den Dünen. Zu den Einsatzplätzen waren es weite Fußwege. An manchen Abenden gingen wir durch die Dünen und über den breiten Strand ans brausende Meer. Wir besuchten das nahegelegene Nationalparkhaus mit dem beeindruckenden riesigen Pottwal-Skelett, fuhren mit der alten Museums-Pferdebahn an das westliche Ende der Insel durch die flache, weite Landschaft der Wattwiesen und machten eine Erkundungsralley durch das Dorf, das malerisch zwischen Pferdeweiden, Dünen und einem Kiefernwäldchen liegt. Beim Lagerfeuer trauten sich die meisten, darüber hinwegzuspringen. Mehrere Schülerinnen unternahmen auf Islandpferden einen Ausritt durch die Dünen zum Strand.

Am letzten Tag wanderten wir etwa 6 km weit am Strand zu den Seehundsbänken am östlichen Ende der Insel, auf die Ostplate, in Sichtweite der Nachbarinsel Wangerooge. Auf dem Rückweg sammelten wir jede Menge Strandmüll ein. Von Sonne, Wind und der frischen Meerluft gestärkt traten wir die Rückreise an. Sehen Sie HIER einige Impressionen unserer Reise.

Helga Marie Stierstadt
(Klassenlehrerin 7B)