Liebe Eltern,
das ist schon ungewöhnlich gewesen, ein Schulbeginn nach den Pfingstferien und dann in teils sonderbar anmutender Art und Weise. Zwölf Zweitklässler verteilten sich morgens im Raum, wären, wie es der Klassenlehrer gleichfalls empfand, am liebsten mit den Klassenkameraden als ganze Klasse vereint gewesen, erlebten dann im Verlaufe, dass eine zweite Gruppe ihrer Klassengemeinschaft zum Hauptunterricht erschien und schließlich eine dritte Gruppe. Alle waren von dieser Konstellation sichtlich beeindruckt. Trotzdem überwog die Freude, sich nach der Zeit des Fernunterrichtes wieder unmittelbar wahrnehmen zu können und Stimmen und Gesichter zu erleben. Außerdem liegt unser Klassen(wohn)zimmer idyllisch, blicken wir jahreszeitlich jeweils in eine wunderschöne Umgebung.
In den letzten beiden Wochen erhielt der Gedanke, dass wir bald wieder gemeinsam unsere Unterrichte durchlaufen, immer größere Gewichtung und auch Konturen. Zu Beginn des ungewöhnlichen Unterrichtes zogen wir vor unseren Stundenplanern den Hut, denn die Stundenpläne mussten neuerlich gesteckt werden, um allen unterrichtlichen Bedürfnissen und Hygieneverordnungen gerecht zu werden, zumal nach wie vor gilt, dass Turnen und Singen und Musizieren nicht stattfinden werden.
Daran, dass unser Hauptunterricht derzeit zweigeteilt ist, haben wir uns in den ersten Schultagen gewöhnen müssen, merkten, wie wir von den guten Gewohnheiten getragen worden waren, die es zwar immer noch gibt, aber das veränderte äußerliche Gebilde forderte unser ganzes inneres Verständnis. Nun haben wir nach den ersten Tagen den Eindruck gewinnen können, uns wieder noch stärker auf die Inhalte einlassen zu können, uns im Tun schätzend zu begegnen und zu erleben, uns durch unser gemeinsames Lernen zu bereichern, anzuregen, Verständnisse zu vertiefen. Der Austausch über den Inhalt einer Fabel und deren Sinnhaftigkeit macht einfach in großer Runde mehr Freude, auch ist es einfach als Geschenk zu verstehen, den Kindern in schöner Unmittelbarkeit über Franz von Assisi zu erzählen und dabei in beeindruckte Gesichter blicken zu dürfen.
Nun freuen wir uns sehr auf die nächste Etappe bis zu den Ferien: Die Einführung der Schreibschrift. Die Hefte harren ihrer Nutzung, die Buntstifte sind gespitzt, die Erwartungen und die Vorfreude sind entsprechend.
Wir möchten von Herzen all jenen danken, die uns diesen schönen Wiederbeginn möglich gemacht haben: den Schulleitern, den Stundenplanern, den Hausmeistern, den fleißigen Helfern.
Und wir sind im besten Sinne darauf optimistisch und in großer Vorfreude, wenn wir unser ganz normales Schulleben mit allen Schülern und Lehrern und ohne Maskentragen wieder haben.
Uwe Andraschik