Ranzenpost 14: Vogelkunde

Liebe Eltern und Freunde unserer Schule,

bereits vor den Weihnachtsferien überlegte ich mir, dass es doch schön wäre, mit den Schülerinnen und Schülern im Gartenbau-Unterricht Vogelfutterglocken herzustellen.
Doch welchen Vögeln helfen wir damit? Welche Vögel bleiben im Winter in unseren Breiten und welche fliegen im Herbst in wärmere Gefilde? Was ist der Grund des Vogelsterbens und warum nimmt das Vogelsterben zu? Solche und ähnliche Fragen möchte ich vor Beginn der praktischen Arbeiten beantworten.

Damit die Schülerinnen und Schüler in die Materie der Vogelkunde eintauchen können, beginne ich in dieser Woche in den 6. bis 8. Klassen den ersten Teil einer jeden Doppelstunde Gartenbau mit einer etwas theorielastigen Fachstunde.
Wir finden spielerisch heraus, was ein Standvogel, ein Strichvogel und ein Zugvogel ist. Bei den Zugvögeln unterscheiden wir zwischen Kurzstreckenziehern und Langstreckenziehern. In diesem Zusammenhang berichte ich von Vögeln, die jedes Jahr besondere Leistungen vollbringen.

So erreicht der Sperbergeier in Afrika eine Höhe von bis zu 11.000 Höhenmeter! Mindestens genauso beeindruckend ist die Pfuhlschnepfe, welche von Neuseeland aus nach Asien fliegt (ca. 10.000 km), nach einem kleinen Zwischenstopp weiter nach Alaska zieht (ca. 5.000 km) und nach dem Brüten vor Ort die direkte Nonstop-Reise zurück über den offenen Ozean Richtung Neuseeland antritt (11.000 km). Dieser Vogel legt jährlich also insgesamt eine Strecke von ungefähr 26.000 km zurück – eine Strecke fast einmal um die Welt.
Die Standvögel hierzulande lernen wir mit Hilfe eines Plakats vom Naturschutzbund kennen.

Im Anschluss an den ersten theoretischen Teil folgt die Praxis: Wir gehen an unterschiedliche Orte rund um die Schule und zählen Vögel, allerdings nicht nur mit unseren Augen, sondern auch mit unseren Ohren. Um die Vogelgeräusche einzugrenzen, verwenden wir hierfür Vogelgeräusche, die unter dem folgenden Link jedermann kostenlos zur Verfügung stehen: https://www.lingenverlag.de/downloads/vogelstimmen/. So schlüpfen die Schülerinnen und Schüler in die Rolle von „professionellen“ Ornithologen.

Zum Abschluss der Einheit „Vogelkunde“ werden wir in der nächsten Woche Vogelfutterglocken herstellen. Mit dem nun angeeigneten Wissen werden sie in der Lage sein, einige der Vögel zu erkennen, die sich über die Futterglocken freuen werden. Sie werden allerdings auch sehr gut einschätzen können, dass es für sehr viele Vögel viel hilfreicher wäre, eine intakte Insektenwelt vorzufinden.

Liebe Grüße,
Niko Nuninger
(Gartenbaulehrer)